Nora Reinhardt, Journalistin
Meine Freundin Marie hat einen eisernen Grundsatz für die Auswahl von Kinofilmen: „Nichts, was wir selbst können!“ Filme, die Lebensentwürfe zeigen, die unseren stark ähneln, scheiden sofort aus. So halte ich es inzwischen auch mit Büchern. Der Erfolgsroman „Americanah“ von Chimamanda Ngozi Adichie aus dem Jahr 2013 erzählt die Geschichte von Ifemelu. Sie studiert in Princeton, ist Bloggerin und mit einem Yale-Professor zusammen. Sie gehört zur intellektuellen Oberschicht der USA – und wird immer dann an ihre nigerianischen Wurzeln erinnert, wenn sie an den armen Rand der Stadt muss, weil kein anderer Frisör in Princeton sich mit dem „African Hair Braiding“ auskennt. Es geht in dem Buch um sie und ihre Rolle als „Americanah“ – so nennen sie in Nigeria Ausgewanderte, die jetzt in den USA leben. Der Roman wurde zu einem der besten Bücher dieses Jahrhunderts gewählt und mehrfach ausgezeichnet. Weil es wirklich sehr, sehr gut ist.
Nora Reinhardt ist Journalistin. Für die Süddeutsche Zeitung schreibt sie Texte und kümmert sich dort als Digital Editor darum, dass die Zeitungsinhalte schön für die mobilen Geräte aufbereitet werden. Sie studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in Deutschland und der Schweiz und wurde an der Deutschen Journalistenschule in München zur Redakteurin ausgebildet.
Noras Empfehlung für die bunteste Literaturliste Deutschlands:
Americanah
Chimamanda Ngozi Adichie
Taschenbuch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Anette Grube
ISBN: 978-3-596-18598-6
608 Seiten
FISCHER Taschenbuch