Lars Banhold, Literaturwissenschaftler, Kritiker und Autor
Wie repressiv und ausschließend das sein kann, was man gemeinhin als normal und „natürlich“ empfindet, wie eng der eigene Horizont und wie kleingeistig die eigene Sicht auf die Welt ist, erkennt man manchmal erst, wenn jemand den Mut hat, sein Anderssein zu zeigen, zu leben und literarisch zugänglich zu machen. 1906 in eine angesehene Familie der afroamerikanischen High Society geboren, entschied sich Bruce Nugent früh für ein Leben als Außenseiter am Rand der Gesellschaft, weder seine Homosexualität noch sein Unverständnis für bürgerliche Konventionen versteckend; ein Leben als Künstler, der mit seinen Gedichten, Erzählungen und Gemälden eine radikale Freiheit zelebrierte und die unsichtbaren Schranken aufdeckte, die die Gesellschaft damals und teilweise bis heute beengen.
Lars Banhold, Jahrgang 1982, mit wenigen Jahren Unterbrechung immer im Ruhrgebiet gelebt. Neben Büchern, Aufsätzen und Artikeln über Literatur und Comics veröffentlicht er unter Pseudonym literarische Texte, Zeichnungen und Musik.
Lars Empfehlung für die bunteste Literaturliste Deutschlands:
Gay Rebel of the Harlem Renaissance. Selections from the Work of Richard Bruce Nugent. Hrsg. v. Thomas H. Wirth.
Duke University Press Books
Broschiert
327 Seiten
ISBN 0-8223-2913-1