#vielfaltdurchlesen

Gerrit Wustmann, Journalist und Schriftsteller

Migration sei die Mutter aller Probleme, sagte Horst Seehofer unlängst und erntete den wohlverdienten Shitstorm. Seine Aussage ist natürlich populistischer grober Unfug. Migration ist die Mutter aller Kultur. Wusste schon Goethe, der schrieb: „Wer Bücher liest, schaut in die Welt, und nicht nur bis zum Zaune.“ Recht hat er! Wenn es etwas gibt, worauf man in Deutschland stolz sein kann, dann ist es die riesige kulturelle Vielfalt, die heute hier existiert und die sich auch in Kunst und Literatur ausdrückt. Es ist ein Glück, dass es Verlage gibt, die tagtäglich daran arbeiten, die Literatur der Welt in deutscher Übersetzung zugänglich zu machen. Und gerade in der Literatur der – vereinfachend gesagt – islamisch geprägten Weltregionen gibt es unglaublich viel zu entdecken. Große Literatur, Weltliteratur im besten Sinne. Ein Buch, das mir aktuell sehr am Herzen liegt, ist die von Anita Djafari und Juergen Boos im Unionsverlag herausgegebene Anthologie „Vollmond hinter fahlgelben Wolken“, die anlässlich des 30 Jubiläums des LiBeraturpreises 29 Autorinnen aus vier Kontinenten versammelt. Wo sonst findet man eine solch enorme kulturelle und literarische Vielfalt an lesenswerten Stimmen?

Gerrit Wustmann ist ein deutscher freier Journalist und Autor. Wustmann studierte Orientalistik, Geschichte, Politologie in Köln und Bonn. Er schreibt unter anderem für Heise online, taz, WDR, Der Freitag und andere Medien. Darüber hinaus schreibt er Lyrik und ist als Herausgeber und Moderator tätig.

Gerrits Empfehlung für die bunteste Literaturliste Deutschlands:

Vollmond hinter fahlgelben Wolken
Anita Djafari und Juergen Boos (Hg.)
Autorinnen aus vier Kontinenten

Broschiert
352 Seiten
ISBN 978-3-293-20800-1